In
der Jugend war Jean Noel Hervé bereits Dorfgespräch: ein junger
Langhaariger, der Saillans mit seinem Motorrad unsicher machte. Man munkelte
gar, er sei Kommunist oder so etwas ähnliches; keine gute Visitenkarte
in einem Hundertseelendorf.Als 20jähriger weigerte er sich noch, das Gut
seiner Familie zu übernehmen, empfahl sogar seiner Familie die Besitzung
Stück für Stück zu verkaufen. Doch Anfang der 80er Jahre änderte
sich seine Einstellung zum Wein total. Seine Leidenschaft zum Motorradfahren
ist geblieben, aber er wurde in kürzester Zeit zu einem der eifrigsten
Verfechter seiner Heimat und zum Topwinzer der Region.
Neue Eichenfässer - lange war ihr Einsatz in Fronsac verpönt. Doch
die Vorfahren von Jean-Noel Hervé waren Fassküfer. Was lag näher,
als es mit dem Barriqueausbau zu versuchen.Auch hierbei ist er Perfektionist.
Immer wieder unternimmt er Versuche mit verschiedenen Barrique-Hölzern
und Röststufen. Seine Weine lässt er zu 1/3 in neuen Barriques reifen,
in einem Musterkeller, der vor Sauberkeit blitzt. Sein Gärkeller ist ausgerüstet
wie ein Grand cru.
Er besitzt 15 ha Mischböden, auf denen er 65% Merlot, 20% Cabernet Franc
und 15% Cabernet Sauvignon anpflanzt. Seine Rebstöcke sind über 60
Jahre alt.